Kleidermotten bekämpfen: Anleitung zum Loswerden (DIY)

Entdeckst du kleine Fraßlöcher in den Textilien, könnte es sich um Spuren von Kleidermotten handeln. Denn die Schädlinge gehören zu den am weitesten verbreitetsten überhaupt. Haben sie sich erst einmal in deiner Wohnung eingenistet, beschädigen sie die Textilien und machen auch vor deinen schönsten Kleidungsstücke nicht Halt. In dem Artikel erfährst du, wie du Kleidermotten bekämpfen und wieder loswerden kannst.

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Löcher in der Kleidung – damit kennen sich Kleidermotten sehr gut aus…

Doch das musst du nicht hinnehmen. Denn es gibt relativ einfache und effektive Hilfe. Und mit dem richtigen Vorgehen kannst du die Kleiderklamotten natürlich auch wieder loswerden.

Damit du aber auch wirklich alle Motten los wirst, musst du vor allem gründlich vorgehen. Aus diesem Grund findest du hier eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung, die dir beim Bekämpfen der Kleidermotten hoffentlich helfen kann.

Inhaltverzeichnis

 

Verschiedene Möglichkeiten der Bekämpfung

Um effektiv Kleidermotten bekämpfen zu können, werden unterschiedliche Methoden und Mittel eingesetzt. Neben einfachen Methoden wie dem Aufspüren, der Analyse des Ausmaßes des Kleidermottenbefalls und dem gründlichen Säubern können auch einige im Handel erhältliche Mittel gegen Kleidermotten eingesetzt werden.

Dabei gilt generell, dass vor allem die Anwendung einer Kombination der unterschiedlichen Methoden und Mittel gegen Kleidermotten zum nachhaltigen Erfolg führen kann. Es ist also nicht so, dass du dir eine Wunderpille gegen Kleidermotten kaufst, diese in deine Wohnung wirfst und dann hat sich das Problem in Luft aufgelöst.

Zugegeben, das wäre sehr schön. Aber soweit ich weiß, gibt es diese Möglichkeit noch nicht. Zumindest nicht in einer Form, wo du danach noch in deiner Wohnung leben kannst bzw. möchtest.

Übersicht: Mittel gegen Kleidermotten

Hinweis: Manche Mittel sind effektiver als andere. Oft ist eine Kombination aus mehreren Mitteln und Schritten am hilfreichsten. Lavendelsäckchen sind z.B. als alleiniges Mittel nicht geeignet und eher als Ergänzung zum Vorbeugen in der Zukunft gedacht – nicht bei einem akuten Befall als alleinige Lösung.

Hinweis für den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln (insbesondere Insektizide / Pestizide): Biozide vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformation lesen.

 

Kleidermotten bekämpfen Schritt für Schritt (DIY-Anleitung)

1. Schritt: Die Nester der Schädlinge aufspüren

Kleidermotten bekämpfen: Bekannteste Art Tineola Bisselliella
Kleidermotten bekämpfen: Häufiger Vertreter auf der Seite der Motten ist die Tineola bisselliella, deren Larven Textilfasern wegen dem enthaltenen Keratin fressen. Foto: 3drenderings / depositphotos

Die Textilmotte gehört zu den Nachtfaltern. Sie werden bevorzugt in der Nacht und in dunklen Bereichen aktiv. Besonders betroffen sind Schlafzimmer, Wohnzimmer und Kinderzimmer. In diesen Räumen befinden sich Kleiderschränke, Betten, Teppiche, Gardinen und Polstermöbel. Sie bieten den Motten Nahrung und Aufenthaltsorte.

Bevor du mit die Kleidermotten bekämpfen kannst, musst du sie und ihre Nester aufspüren. Dazu kannst du die Wohnung vollständig durchsuchen, dich nachts auf die Lauer legen und versuchen sie zu fangen.

Es geht aber auch einfacher. Wichtig ist, dass sich die Motten nicht weiter ausbreiten können und keine neuen dazu kommen.

Zu den Motten, deren Larven gerne Textilfasern fressen, zählen zum Beispiel:

  • Tineola bisselliella, bekanntester Vertreter der Kleidermotten
  • Niditinea fuscella, braun gepunktete Kleidermotte (bei Wikipedia)
  • Trichophaga tapetzella, auch Tapetenmotte genannt (bei Wikipedia)

>> Kleidermotten, Larven & Eier erkennen

 

2. Schritt: Den Schädlingsbefall feststellen und begrenzen

Durch die Verwendung einer Pheromonfalle erhältst du Informationen über das Ausmaß und die Art der Plage. Außerdem weist du, in welchem Raum sich die Tierchen aufhalten.

Bei der Falle handelt es sich um einen Streifen aus Papier oder Pappe. Dieser ist mit einer Klebefläche versehen und mit einem Sexuallockstoff benetzt. Der Lockstoff besteht aus einem artspezifischen Mittel, dem die männlichen Motten nicht widerstehen können und sie magisch anzieht. Sobald ein Insekt auf die Klebefläche gelangt, kann es nicht mehr fliehen und verendet.

Die Wirkung des Lockstoffes hält bis zu 10 Wochen an. Kontrollierst du die Falle nach einigen Tagen, erkennst du an der Anzahl der gefangenen Schädlinge das Ausmaß der Plage und wie sie sich verändert.

Beim Kauf ist die Pheromonfalle luftdicht eingeschweißt. Öffnest du die Verpackung und stellst sie auf, beginnt die Wirkung sofort.

Gehe folgendermaßen vor:

  • Besorge dir für jeden Raum in deiner Wohnung eine Pheromonfalle. Du bekommst die Fallen online oder beim Discounter. Bei den meisten Angeboten deckt eine Falle jeweils eine Fläche von 20 bis 30 m² ab.
  • Beachte genau die Beschreibung auf der Verpackung.
  • Räume nach Möglichkeit alle herumliegenden Kleidungsstücke und Textilien weg.
  • Stelle in jedem Raum und am besten in der Nähe von Textilien und möglichen Verstecken eine Falle auf.
  • Kontrolliere jeden Tag die Fallen, ob Motten hineingegangen sind.
  • In den Räumen ohne Motten brauchst du keine Fallen aufstellen.
  • Halte die unbesetzten Räume verschlossen und schließe die Fenster und Türen. Ab jetzt solltest du die Räume nur noch kurz und am besten mit Durchzug lüften.

Da die gefangenen männlichen Motten von den Weibchen isoliert sind, können sie diese nicht mehr befruchten. Die Eiablage der Weibchen wird unterbunden.Es gibt keine neuen Motten und sie sterben aus.

Nimmt die Anzahl der gefangenen Motten stetig ab, kann die Bekämpfung mit der Pheromonfalle ausreichen. Bleiben noch Schädlinge übrig oder ihre Anzahl nimmt sogar zu, sind weitere Maßnahmen ratsam.

 

3. Schritt: Die gründliche Reinigung

Eine Kleidermotte legt ungefähr 300 Eier. Aus ihnen schlüpfen die gefräßigen Larven. Sie wohnen bevorzugt in Ritzen, Spalten und dunklen Ecken. Durch die gründliche Reinigung der Schränke, Regale und Polster kannst du ihre Rückstände wie Eier und Gespinste finden und die Kleidermotten bekämpfen.

Gehe folgendermaßen vor:

  • Untersuche die Kleiderschränke und Regale mit Textilien nach Schädlingen.
    Räume alle befallenen Möbel aus.
  • Sauge die Möbel gründlich aus. Beachte besonders die Ritzen, Spalten und Ecken. Mit einem Föhn fängst du auch die Motten, die tief in den dunklen Verstecken sitzen.
  • Nach dem Saugen verpackst du den verwendeten Staubsaugerbeutel luftdicht. Entsorge ihn in der Mülltonne.
  • Wische die Schränke mit einem Lappen und lauwarmen Essigwasser aus.
  • Trockne die feuchten Flächen mit einem trockenen Lappen.
  • Verstaue betroffene Textilien luftdicht in Beutel aus Kunststoff. Entsorge diese in eine Mülltonne.

Falls es sich um unverzichtbare Kleidungsstücke handelt, musst du diese zumindest gründlich waschen. Das anschließende Trocken der feuchten Wäsche in einem Trockner ist ratsam, da die Hitze noch die hartnäckigsten Larven und Eier der Motten tötet. Im Sommer kannst du die Textilien auch in die warmen Sonnenstrahlen hängen. Ebenso tötet das Einfrieren der Kleidung die Schädlinge ab.

Befinden sich Teppiche, Plüschtiere, Gardinen und Polster in den Räumen mit Motten, sind auch diese befallen und müssen gründlich gereinigt werden. Hierbei helfen chemische Insektenbekämpfungsmittel oder eine chemische Reinigung.

Entdeckst du auch nach der sorgsamen Reinigung später Motten oder Rückstände, ist die Plage noch nicht vorbei. Eine weitere Bekämpfungsmaßnahme ist einzuleiten.

 

4. Schritt: Mit dem natürlichen Feind gegen Kleidermotten (Schlupfwespen)

Der natürliche Feind der Schädlinge ist die Schlupfwespe. Dabei handelt es sich um eine spezielle Wespenart und ein sogenannter Nützling. Entdeckt eine solche Wespe ein Mottenei, bohrt sie ihrem Legestachel hinein und frisst das Innere auf.

In der Folge können keine Nachkommen der Motten mehr ausschlüpfen und die Population geht zugrunde. Die Art der Bekämpfung ist biologisch und einfach und die Wespen richten dabei keinerlei Schäden an.

Schlupfwespen bekommst du im Handel für Schädlingsbekämpfung. Du erhältst kleine Papp- Kärtchen, welche mit Eiern der Wespen bestückt sind. In der Regel erfolgt der Versand in dem Zeitraum des Schlüpfvorganges der Nützlinge. Sobald du ein Kärtchen einsetzt, schlüpfen diese aus Wespen aus und die Bekämpfung beginnt.

Gehe folgendermaßen vor:

  • Um effektiv zu handeln, legst du überall dort Schlupfwespen- Kärtchen aus, wo du Schädlinge vermutest. Da die Nützlinge nicht fliegen können, müssen sie so nah wie möglich an die Mottennester platziert werden. Je nach Umfang des Schrankes sind mehrere Kärtchen notwendig.
  • Nach spätestens 21 Tagen legst du neue Kärtchen aus.

Damit die Schlupfwespen in Ruhe ihre Arbeit verrichten können, solltest du in dieser Zeit nach Möglichkeit nicht Staubsaugen. Ebenso ist auf Pheromonfallen zu verzichten.

Damit die Bekämpfung vollständig gelingt, dürfen keinerlei Motteneier und Mottenlarven überleben. Zur Sicherheit solltest du eine Behandlung von 12 bis 16 Wochen einplanen.

Um einen gesamten Generationszyklus der Kleidermotten zu erwischen, ist eine Anwendung der Wespen- Kärtchen von über 15 Wochen notwendig. Du benötigst 5 Lieferungen.

Konntest du alle Kleidermotten loswerden und die Wohnung gehört wieder ganz dir, hast du es geschafft. Es sind keine Schädlinge mehr vorhanden! Die Schlupfwespen finden kein Futter mehr und verschwinden aus dem geöffneten Fenster.

 

Dem Befall von Kleidermotten vorbeugen

In der Regel gelangen die Motten durch das offene Fenster in die Wohnung. Ein Fliegengitter am Fenster hilft schon gegen den ungewollten Besuch.

Kleider bestehen oftmals aus natürlichen Materialien wie Wolle, Filz, Pelz und sogar Federn. Getragene Kleidung ist mit organischen Rückständen und Gerüchen von Hautschuppen, Haaren, Körperschweiß und Fett besetzt. Kleidermotten ernähren sich von den natürlichen Materialien und organischen Rückständen. Ihr Geruch zieht sie an.

Deshalb solltest du getragene Kleidungsstücke immer ausreichend lüften oder waschen, bevor du sie in den Schrank einräumst. Selten getragene Kleidungsstücke gehören in Kunststoff luftdicht verpackt. Saubere Kleidung ist für Motten unattraktiv. Außerdem stehen synthetische Materialien und Baumwolle nicht auf ihrem Speisplan.

Gegen einen Befall beugen ätherische Öle wie Lavendel, Kampfer, Nelken und Zedernholz vor. Die Motten verabscheuen den Geruch und bleiben fern. Es genügt, wenn du einige Tropfen auf ein Stück Holz oder Stoff träufelst und in den Schrank legst. Es helfen auch kleine Säckchen mit den genannten Pflanzenteilen, die du in den Schrank hängst.

Der Handel bietet chemische Wirkstoffe wie Mottenpapier zur Vorbeugung eine Mottenbefalls an. Dieser werden einfach an den die betroffenen Bereichen aufgehängt.

Hast du einmal einen Mottenbefall in der Wohnung erlebt, solltest du zukünftig ein wachsames auf einen erneuten Befall haben. Findest du nach einiger Zeit erneut Textilmotten, ist die Bekämpfung umgehend zu wiederholen.

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